Das Trainingslager des VSaW begann offiziell am Freitag, 22.03.2002, 14.00h in Torbole. Wir ( Familie M. Schneider + Tobias Frey sowie Familie Brehmer + Vorschoter Lennart ) verabredeten uns für die gemeinsame Hinfahrt zum Gardasee. Nach einer verzögerten Abfahrt vom VSaW am Donnerstag, 21.03.2002, kamen wir, wider Erwarten, zügig durch den Verkehr und trafen uns gegen 19.00h in Prien am Chiemsee. Beim gemeinsamen Abendessen ( Wienerschnitzel, Limonade, stimmten wir uns auf den Italienurlaub ein. Am Freitag – Morgen, 22.03.2002, fuhren wir gegen 09.00h in Richtung Gardasee ab. Unterwegs telefonierten wir mit Doreen, die die ganze Nacht durch mit einigen anderen Teilnehmern unterwegs war. Doreen berichtete uns über gutes Wetter mit Sonnenschein und blauem Himmel hinter dem Brennerpass. Nach einer zügigen Fahrt über den Brennerpass trafen wir, wie geplant, gegen 14.00h im Segelhafen von Torbole ein. Vor Ort waren bereits Doreen, Frank und Marco, die mit den bereits anwesenden Jüngsten und Eltern die Motorboote zu Wasser brachten und die Boote klarierten. Es gab eine kurze und herzliche Begrüßung. Danach haben wir unsere Boote ( Europe + zwei 420er ) abgeladen und bei ungewohnt warmer Sonne aufgebaut. Danach wurde das Gepäck auf die jeweiligen Hotels verteilt. Vorher hatten wir von unseren Jugendlichen noch den Hinweis erhalten, dass wir auf keinen Fall im Hotel auftauchen sollten. Der recht warme Tag ( 21°C) ging mit einem blauen Himmel und einem wunderschönen Sonnenuntergang zu Ende und wurde abgerundet mit einem 4-Gänge Abendmenü. Da wir nicht mehr wie zu Opti - Zeiten die Boote mit aufbauen mussten, begann für uns nunmehr der wohlverdiente Urlaub in Italien. Der Samstagmorgen (23.03.2002) wurde mit einem kleinen Frühstück am See eingeleitet. Er begann weiter mit einem herrlichen Spaziergang am Gardasee entlang. Wir gingen in die Stadt Torbole zum Bummeln. Hierbei entdeckten wir die erhebliche Verteuerung sämtlicher Segelsachen, Schuhe und Lebensmittel. Die Italiener hatten einfach 3 Nullen ihrer Lire - Währung gestrichen und sparten sich damit das Umrechnen. Der US-Dollar wurde auch gleich mit 1 Euro bewertet. Nichts desto trotz ließen wir uns nicht von den kulinarischen Genüssen des Gardasees abhalten und tranken zunächst, wie auch schon vor 3 Jahren, unseren Capuccino, wechselten jedoch dann zum Milchkaffee (Latte macchiata ), der mit heißem Wasser, aufgesprühter Milch mit Kaffeezusatz und geschlagener Sahne serviert wurde und der hervorragend schmeckte. Die vielfältige italienischen Küche, die wir ausgiebig probierten, trug, neben dem guten Wetter, zu unserer guten Urlaubsstimmung bei und sorgte für Ausgeglichenheit von Leib und Seele und ließen uns „ fast“ unsere Kinder vergessen. Wir hatten denn auch viel Glück. Das Wetter während des Trainingslagers war immer ausgezeichnet ( Sonne + Wind ). Es herrschte fast ständig ein schöner Wind zwischen 4-6 Windstärken, der wie gewöhnlich morgens von Nord nach Süd und ab Mittag von Süd nach Nord wehte, so dass unsere Kinder jeden Tag segeln konnten und voll auf ihre Kosten kamen. Die Trainer berichteten uns von den guten Fortschritten aller Teilnehmer und von der hervorragenden Stimmung in den einzelnen Trainingsgruppen, besonders abends im Hotel „Angellini“, wo alle noch lange zusammensaßen. Während unsere Jüngsten mit dem Segeln beschäftigt waren, haben wir als Eltern die Zeit genutzt und einige Ausflüge unternommen, z.B. nach Malcesine, Pesciera, Sirmione etc.. Unvergleichlich schön war z.B. die Besteigung der Burg von Malcesine, die einen herrlichen Ausblick auf den Gardasee in Nord- und Süd-Richtung ermöglichte. Bereits Jahrzehnte zuvor hatte auch „Wolfgang von Goethe“ hier geweilt und war hier zu literarischen Einsichten gelangt, die er in seinen Geschichten ( „ Die Reise nach Italien „) verewigte und die ihn zur Aufstellung des „Farbenkreises“ inspirierten. Wir besichtigten auch das „Goethe-Zimmer“ mit schriftlichen Auszügen seiner Werke und betrachteten seine Gardasee-Skizzen. Besonders beeindruckend für uns war auch der Ausflug zur weißen Madonna, die schräg über dem Ort Riva auf einem kleinen Felsplateau errichtet war und die landeinwärts blickt. Ein etwa 12 km langer, steil ansteigender, Tunnel führte uns auf eine Höhe von ca. 500m über dem See. Von der Aussichtsplattform hatte man einen herrlichen Blick auf den nördlichen Gardasee sowie auf die Städte Riva und Torbole. Wir sahen unzählige Segelboote und Surfer, die wie kleine Federn über den tiefblauen See schwebten. Das Trainingslager wurde bereits am Donnerstag, 28.03.2002, offiziell beendet da der überwiegende Teil an der 420er - Regatta von Malcesine teilnehmen wollte, die am Karfreitag, 29.03.2002, begann. Wir verbrachten dann, relativ ungewollt, den Karfreitag mehr oder weniger am Wasser, im Club von Malcesine, und beobachten die 420er, die direkt vor dem Vereinsgelände ihre Bahnen absegelten und ihre Mühe mit den ständig drehenden Winden hatten. Bei mehreren Gläsern Rotwein mit anderen Eltern in fröhlicher Runde wirkten alle sehr entspannt. Es wurden die Sonne und der Ausblick genossen, so dass die Platzierungen der einzelnen Crews zur Nebensache gerieten. Wie auch schon vor 3 Jahren, ging das Trainingslager 2002 am Gardasee viel zu schnell zu Ende. Wir waren froh darüber, dass wir die ganze Zeit nur Sonnenschein und blauen Himmel hatten. Unsere Kinder fanden alles toll und spitzenmäßig. Alle haben sich gut verstanden. Es war immer gute Stimmung in der Stube und an Board. Den Trainern sei auf diesem Wege gedankt, dass sie auf dem See und an Land jederzeit alles gut im Griff hatten und unseren Kindern damit eine regattaintensive und segelsportliche Ferienzeit ermöglicht haben, die sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Berlin, den 26.04.2002
Matthias Schneider