Jubiläumsregatta – 100 Jahre Damensegeln auf dem Wannsee

Die Jubiläumsregatta anlässlich des 100. Jahrestages der ersten Damenwettfahrt des VSaW am 27.September 1903 auf dem Wannsee fand, nach Idee und auf Betreiben unserer Schatzmeisterin Annemieke Bayer am 23. August 2003 an gleicher Stelle statt.

Die Siegerehrung beim Sommerfest

Die grundlegende Bedingung war, wie damals: Das Kielboot durfte nur von Frauenhand gesteuert werden, auf dem Vorschiff war auch männliche Besatzung zugelassen, aber kein Muss.
Die 35 gemeldeten Damenmannschaften aus dem PYC und dem VSaW begannen "ihre“ Regatta mit der Begrüßung durch die Initiatorin Annemieke und einem Glas Sekt in der Hand, um das gute Gelingen zu sichern und Rasmus schon frühzeitig milde zu stimmen. Das älteste Boot mit über 100 Jahren auf dem Seemannskreuz nahm als Sonderklasse mit Frau ...... am Steuer als Gast an dieser Wettfahrt teil. Auch der Wettfahrtleiter Marko Müller ließ es sich nicht nehmen die Steuerfrauen nebst Crew zu begrüßen und ein paar erläuternde Worte zum Kurs und zum Känguru- Startverfahren zu geben.
Durch die ausgiebige Begrüßung und den sich stetig ändernden Wetterbedingungen wurde der Start, der offiziell um 11:00 Uhr geplant war, durch den Wettfahrtleiter um 45 min verschoben. Damit gelangten auch die Letzten noch rechtzeitig an den Start. Durch das Kängurusystem und die unterschiedlichen Bootsklassen mußten die Damen zu verschiedenen Zeiten starten, um anschließend den gleichen Kurs abzusegeln. Der Wind wehte beständig aus Süd und der Regen ließ langsam nach. Alle Crews kamen je nach Schwung und entsprechend der selbst gestoppten Zeit über die Startlinie. Es fuhren erst die Boote mit dem höchsten Yardstickfaktor und danach die mit dem kleinsten Faktor Richtung Tonne 1.
Schon nach der ersten Tonnenrundung schob sich das Feld langsam zusammen, der Wind ließ immer mehr nach, einige schwere Boote wurden bedrohlich langsamer, einige etwas leichtere Boote segelten mit dem kleinsten Lufthauch davon, so dass der Wettfahrtleiter schon jetzt mit dem Gedanken spielte, den Kurs abzukürzen. Denn auch für eine Seglerin ist das schlimmste Schauspiel, mit anzusehen, wie andere Boote schneller sind und davon fahren, ohne etwas tun zu können. Aber die segelbegeisterten Damen nahmen diese Wetterkapriolen mit Spaß und Humor, nur mancher Segelfuchs aus der Crew knirschte mit den Zähnen.
Die Zeit, den stetig abnehmenden Wind und das „Knirschen der Zähne“ nahm der Wettfahrtleiter zum Anlass, eine Bahnverkürzung durchzuführen, um alle Crews die Möglichkeit zu geben, unter Segeln ins Ziel zu kommen. Es siegte mit einem großen Abstand das Boot unter Führung von Frau Susanne Pflüger, vor dem Boot mit der begeisterten Seglerin Frau Edith Lutterbeck und dem Boot unserer Olympiateilnehmerin von 2000 Frau Nicola Birkner (alle VSaW).
Der Zeitabstand des ersten Zieleinlaufes und des letzten Zieleinlaufes war 1 h 07 min und bestätigte im nachhinein die Entscheidung des Wettfahrtleiters, die Wettfahrt abzukürzen.
Aber wie es nun mal so ist, nach dem Zieleinlauf des letzten Bootes kamen der Wind und die Sonne zurück und damit auch der Spruch: „Warum seid Ihr nicht weiter gesegelt, es ist doch so herrliches Segelwetter!“.
Dieses herrliche Wetter nutzten dann alle Teilnehmer im Rahmen des Sommerfestes am Abend noch ausgiebig, wo auch gegen 20:30 Uhr die Siegerehrung vor ca. 1000 geladenen Gästen stattfand. Dieser feierliche Rahmen gab einen würdigen Abschluss der ersten Jubiläums- Damenregatta und viele Seglerinnen sprachen sich für eine Wiederholung im nächsten Jahr aus.


Ich danke meiner Wettfahrtleitung und wünsche allen Damen und ihren Crews weiterhin viel Spaß und Humor beim Segelsport.

Ihr Wettfahrtleiter Marko Müller