Was sich am ersten Tag des Berlin Match Race bereits angedeutet hatte, bestätigtete sich heute: die Wettfahrten waren eng, spannend und hochkarätig wie kaum zuvor.
Der ehemalige Olympiateilnehmer Stefan Meister lag beispielsweise den gesamten Lauf knapp in Führung als sein Gegner Jochen Schümann bei drehenden Wind auf dem letzten Vorwind als erster halste. Meister versuchte mit dem gleichen Manöver den Angriff abzuwehren, doch der Americas Cup Gewinner konnte mit dem folgenden Halsenduell sich einen Vorteil verschaffen, der ihn letztendlich mit einem nur Zentimeter großen Vorsprung ins Ziel rettete.
Bitter für Meister und seine Mannschaft Gunnar Bahr und Ingo Borkowski, die ehemaligen Vorschotleute von Jochen Schümann, die damit den Einzug in die dritte Round Robin verpassten.
Ebenfalls ausgeschieden ist der Deutsche Meister Andreas Willim aus Hamburg.

Für die dritte Round Robin verzogen sich die dunklen Wolken über den Wannsee und bei 3 bis 4 Windstärken und starken Böen gab es schöne, jedoch anspruchsvolle Segelbedingungen.
Der ehemalige 470er Weltmeister und Alinghi Teammitglied Jordi Calafat überraschte bereits gestern mit drei Siegen die Zuschauer und die Konkurrenz. Für den Spanier ist es erst das zweite Match Race, an dem er teilnimmt. Doch vor allen Dingen durch schnelles Segeln konnte er sich auch heute hervorragend behaupten. Doch im letzten Lauf gegen den Vize-Weltmeister Karol Jablonski lag er zwar weit in Führung, hatte jedoch noch einen Penalty offen als er die Ziellinie überquerte. Um diesen aufzuheben, kringelte Calafat um die Zieltonne herum. Während dessen jedoch kam Jablonski mit frischen Wind und unter Spinnaker von hinten und die beiden Boot kollidierten auf der Ziellinie. Da sich Calafat bei seiner Strafdrehung freihalten hätte müssen, bekam er erneut einen Penatly und verlor das Match und somit auch den Einzug ins Halbfinale.
Für Jablonski war es nicht nur in dieser Wettfahrt ein Tag der knappen Entscheidungen. Im nächsten Rennen gegen den achtfachen Deutschen Meister Marcus Wieser, welches er gewinnen musste um eine Runde weiter zu kommen, lag er weit zurück als Wieser plötzlich in einer Bö einen Sonnenschuss fuhr. Wieser verlor damit seine sichere Führung, kassierte einen Penalty und konnte diesen Fehler auch im weiteren Verlauf des Rennens nicht wieder gut machen.
Das bedeutete fürs Semi-Fianale ganz klar: Mit vier Siegen aus fünf Wettfahrten Mathieu Richard dahinter Lars Nordbjaerg mit drei Siegen, dann Jochen Schümann (3 Siege) und schließlich bei Punktgleichheit Karol Jablonski (2 Siege) auf Grund der Tatsache, dass er das Rennen gegen Marcus Wieser (ebenfalls zwei Siege) gegen diesen entscheiden konnte.

Die Halbfinale starten morgen um 10.00 Uhr vor dem VSaW.