Unser Ehrenmitglied Rolf Bähr hat sich sehr intensiv mit dem Leben von Otto Protzen beschäftigt, was er unter anderem bei einigen Kaminabenden und in der Jubiläumschronik unseres Vereins einem breiteren Publikum zur Kenntnis gebracht hat. Die meisten Mitglieder unseres Vereins wissen damit um die Bedeutung dieses Mannes für den VSaW, der in drei Jahren seinen 100. Todestag hat. Er war ein ganz großer Segler zur Kaiserzeit, war Maler, Illustrator, Schriftsteller und auch Fachbuchautor. Mehr als 80 originale Kreide und Kohlezeichnungen von ihm sowie rund 150 Originalradierungen, die sich in Vereinsbesitz befinden, dokumentieren dies. Alle diese Arbeiten sind handsigniert und mit einer Legende des Künstlers versehen.

Mit Hilfe anderer engagierter Clubmitglieder wurde ein Internetauftritt für den Segler und Künstler (www.Otto-Protzen.de) etabliert, und wenigstens die digitalisierten originalen Kohle- und Kreidezeichnungen sind dort eingestellt.

Über diesen Internetauftritt kam ein Kontakt zu einer segelaffinen Dame zustande, die auf ihrem Dachboden eine Holzkiste gefunden hatte, deren Inhalt sich nach vorsichtiger Begutachtung und Digitalisierung als 123 signierte Konstruktionszeichnungen und Risse von Otto Protzen auf Papier, Pappe oder Pergament aber auch als etliche Blaupausen von Max Oertz erwies. Mit diesem sensationellen Fund von vielfältigen Konstruktionsunterlagen für neue Boote und Yachten – darunter allein 34 Risse für seine Sonderklassen und Segelpläne von 1900 bis 1911 - sowie für Bootsbeschläge und sogar für eine Lafette zum Bootstransport kann wohl mit Fug und Recht Otto Protzen als ein früher deutscher  Boots- und Yachtkonstrukteur bezeichnet werden. Er ist somit nicht nur ein segelsportlicher Allrounder und umjubelter Star von 11 Kieler-Wochen in der Kaiserzeit (und so mit Willy Kuhweide vergleichbar), nicht nur ein Landschaftsmaler, Radierer und Graphiker des Impressionismus (und Walter Leistikow ähnlich) und mit der bilderreichen Sprache seiner zahlreichen Bücher und Schriften als Pionier des frühen Wassertourismus nicht nur wie ein Theodor Fontane der deutschen Binnengewässer bewertbar, sondern nun auch als Yachtkonstrukteur oder -designer in eine Reihe mit Max Oertz zu stellen.

Für herbstliche Kaminabende sind diese Unterlagen sicher wieder ein tolles Thema.

Es geht weiter: Heute schildert Peter F. Schulz seine Erlebnisse von seinem Umstieg in die FD-, die Drachen- und dann in die Soling-Klasse. Das ist jetzt runde 50 Jahre her - Kapitel 12: "Unter Drachen und Raubrittern"

In Ergänzung von Veranstaltungen früherer Jahre wird Nils-Uwe Schumacher - Bootsbauer und Anwendungstechniker bei der "M.u.H. von der Linden GmbH - Innovative Technologie für den Yachtbau" weitere wertvolle Tipps zum Thema Bootspflege geben. 

Mittwoch, 23. März 2022 um 19:30 Uhr - virtuell über die Konferenzplattform MS TEAMS.

Der Link zur Einwahl in die virtuelle Veranstaltung folgt im nächsten Logbuch-Blatt.

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12. März 2022</sup></sub>