Inklusion und adaptives Segeln im VSaW

Die Inklusions-Arbeitsgruppe des VSaW hat intensiv zu den verschiedenen, für adaptives Segeln geeigneten Bootsklassen recherchiert. Um möglichst viele Seglerinnen und Segler zu begeistern, haben wir uns für zwei sehr unterschiedliche Boote entschieden: Laser Bahia und 2.4mR. Über die Laser Bahia haben wir bereits informiert.

Heute stellen wir den 2.4mR vor:

In Anlehnung an die 12mR-Klasse des America´s Cup von 1980 vor Rhode Island wurde die Mini-Variante, der 2.4mR entworfen. Mit seinen 4,18 Metern Länge und 81 cm Breite soll er die Eleganz der Yachten in kleinem Maßstab als Einmann-Boot nachempfinden. Im Unterwasserschiff unterscheidet sich die Optik des 2.4mR allerdings deutlich von den großen Vorbildern, denn hier wird Platz für eine Seglerin oder einen Segler geschaffen, über Deck schaut nur der Kopf heraus. Alle Bedienelemente für Segel, Trimm und Steuerung befinden sich unter Deck und können individuell an die Aktiven angepasst werden. So sind reine Bein-Steuerungen ebenso möglich wie reine manuelle Steuerung und auch Mischformen. Durch den tiefen Schwerpunkt ist der 2.4mR kentersicher und durch mehrere Pumpen auch unsinkbar. Das macht diese Bootsklasse zu einem perfekten Inklusions-Boot. Der Name 2.4mR resultiert aus dem Vermessungswert, der sich aus verschiedenen Komponenten (bspw. Bootslänge und -breite, Verdrängung und Segelfläche) zusammensetzt. Der 2.4mR ist also eigentlich eine Konstruktions- und keine Einheitsklasse. Allerdings hat die Konstruktion Norlin MK III die weltweit größte Verbreitung und ist daher als One-Design-Klasse von World Sailing anerkannt.

Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass der 2.4mR im Jahr 2000 den paralympischen Status erhalten hat, der leider aufgrund der Streichung paralympischer Segeldisziplinen 2020 weggefallen ist. Aber der Dachverband World Sailing setzt sich intensiv für die Wiederaufnahme des paralympischen Segelns und damit auch des 2.4mR in den Spitzensport ein.

Diese Historie zeigt bereits, dass es sich bei den 2.4mR-Booten um eine internationale Bootsklasse handelt, allein in Deutschland gibt es über 100 Aktive. Daher liegt es besonders nahe, diese flexiblen und etablierten Boote für das Inklusions-Projekt im VSaW auszuwählen. 2020 hat der Verein bereits einen ersten Eindruck von dem engagierten und herzlichen Miteinander der Klassengemeinschaft gewinnen können, denn wir hatten die German Open für die 2.4mR ausgerichtet. Dieses Jahr werden wir das wieder tun. Wir konnten uns ein Bild davon machen, was Inklusion im VSaW bedeuten kann, nämlich gleichberechtigtes (Regatta-)Segeln von behinderten und nicht behinderten Menschen mit- und gegeneinander.

Für mehr Details und Informationen, wie Interessenten das Projekt unterstützen können, stehen die Mitglieder der Arbeitsgruppe gern zur Verfügung: Robert Niemczewski, Kai-Olav Huelzer, Christiane „Moritz“ Fackeldey, Jörg Becker, Frank Butzmann, Marko Müller und Lars Haverland.

Sie sind auch über inklusion(at)vsaw.de zu erreichen.

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10. Mai 2021