Die Stegbaukommission informiert über die Situation und den aktuellen Stand zur Erneuerung der Hafenanlage

Die Anlieferung der neuen Pfähle für die Stegkonstruktionen der Stege 3 bis 5 erfolgte in den ersten Januartagen. In der Werkhalle des beauftragten Bauunternehmens wurde parallel bereits mit dem Bau des Stegoberbaus begonnen. Die Bauteile werden komplett fertig geschweißt mit allen erforderlichen Unterkonstruktionen für die spätere Montage der Energie- und Wassersäulen, Rettungsringhaltern, den Halterungen für die Seitenstege und den Festmacherösen. Danach wird die gesamte Konstruktion verzinkt und erhält dann bereits in der Vorfertigung den fertigen Stegbelag aus Bongossi-Holz sowie die seitlichen Stoßleisten ebenfalls aus Bongossi-Holz.

Im Zuge der Bauarbeiten wurde durch das ausführende Unternehmen in der ersten Februarwoche festgestellt, dass bei Steg 5 ab dem Kurvenbereich keine ausreichende Tragfähigkeit und damit verbundene Einbindetiefe der zu montierenden Pfähle im Baugrund besteht. Unverzüglich wurde das planende Ingenieurbüro eingeschaltet. Die durch den Prüfingenieur bestätigte Statik mit den ausgerechneten Pfahllängen - aufgestellt nach einer im Vorfeld der Maßnahme erstellten Bodenuntersuchung in der gesamten Hafenanlage aller Stege - wurde nochmals überprüft. Zusätzlich wurde ein weiterer Baugrund-Bodengutachter durch den VSaW eingeschaltet, um die weitere Verfahrensweise abzustimmen und zu beschleunigen. Nach Überarbeitung der Statik wurden schlussendlich am 26.02.2021 neue Pfahllängen durch das Ingenieurbüro für alle Stege in Abstimmung mit dem Bodengutachter festgelegt.

Um die Ausführung der Montage zusätzlich zu beschleunigen, wurden sämtliche Pfähle von Steg 3 zur Verlängerung der Pfähle für Steg 4 und 5 genutzt, da die Rohre für die Pfahlverlängerungen keine Lagerware sind. Die Bestellung der restlichen Pfähle in entsprechenden Längen nach der überarbeiteten Statik erfolgte sofort nach den jeweiligen Angaben des Ingenieurbüros. Zusätzliche Schweißstöße in den Pfählen stellen keine Qualitätsminderung dar, da auch werkseitig gelieferte Pfähle entsprechende Stöße aufweisen, um erforderliche Pfahllängen herstellen zu können.

Leider führen diese Umstände auch zu unerwarteten Kosten auf Grund der erheblichen Mengenmehrungen im Stahlbau im Vergleich zu den in der Planung ausgeschriebenen Massen sowie für zusätzlich erbrachte Schweißarbeiten. Einen großen Teil dieser Kosten werden wir jedoch über Regressansprüche gegenüber dem planenden Ingenieurbüro geltend machen.

Terminliche Verzögerungen verursacht durch den Winter und die Eisdecke im Hafen werden voraussichtlich zu einer verspäteten Gesamtfertigstellung der Hafenanlage von ca. vier Wochen führen.

Die Nutzung der Steganlagen ist erst nach den Abnahmen durch das Wasserschifffahrtsamt und durch das zuständige Bauamt Steglitz / Zehlendorf möglich. Wir werden aber bereits für einzeln fertig gestellte Stege die Abnahme beantragen, um möglichst viele Boote zeitnah zur Fertigstellung der Stege unterbringen zu können.

Das Abslippen im Frühjahr wird voraussichtlich für die großen Boote ohne Zeitverschiebung stattfinden können. Die Boote werden dann aber möglicherweise noch nicht an Ihre endgültigen Liegeplätze verlegt werden können, da im Hafen noch Arbeiten ausgeführt werden.

Nicht unerwähnt möchten wir lassen, dass die Erneuerung der bestehenden Steganlagen nach nunmehr teilweiser fast 60-jähriger Nutzung unumgänglich ist, da die bereits ausgebauten Stahlkonstruktionen wie erwartet erhebliche Schäden aufweisen und die Standsicherheit somit nicht mehr gewährleistet werden kann. Sicher ist jedoch, dass in den nächsten 50 – 60 Jahren keine weitere Erneuerung der Steganlagen im VSaW erfolgen wird bzw. zu erwarten ist, da erheblich besserer Stahl nun auch in verzinkter Ausführung montiert wird.

Daher hoffen wir auf das Verständnis und die Mithilfe aller unserer Mitglieder, vor allem aber der Liegeplatznutzer, dass diese Maßnahme der Stegerneuerung erfolgreich zum Abschluss gebracht werden kann und nicht zum Verdruss der einzelnen Bootsbesitzer führt.

Glauben Sie uns bitte, dass auch wir - die Stegbaukommission - alles in unserer Macht stehende erbringen werden, um möglichst schnell wieder mit einer schönen neuen Steganlage als Vorzeigeobjekt in Wannsee bestehen zu können.

gez. Andreas Gomoll, Tobias Voigt und Andreas Finck

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2. März 2021