Lädierendes Trainingslager in Warnemünde

Vom Herbstpokal in Schwerin aus sind die ILCAs direkt weiter nach Warnemünde ins alljährliche Herbsttrainingslager gefahren. Während in Schwerin eher mäßige Windverhältnisse herrschten, begrüßte Warnemünde die WANNSEEATEN mit guten 15 bis 20 Knoten an den ersten zwei Trainingstagen. Bei mildem – und für Warnemünde ungewohnt trockenem - Wetter ließ der Wind die restlichen drei Tage deutlich nach und bügelte die Wellen der ersten Tage weg.

Losgelöst vom Regattadruck konnten die Segler sich ausgiebig der Vorwindtechnik widmen, damit in der nächsten Saison auf den Vorwinden noch mehr Plätze geholt werden können. Dabei wurden sie von Sebastian Frisch mit seiner Kamera begleitet. Sebastian, der selbst lange im ILCA war und bis vor gut zwei Jahren als Trainer aktiv gewesen ist, drehte Filmmaterial für eine Kurzdokumentation über das Regattasegeln, mit der er sich an Filmhochschulen bewerben möchte. Da strengte man sich noch mehr als ohnehin schon an.

Dramaturgisch gelegen, aber in Wirklichkeit mehr als ärgerlich, kamen mehrere Verletzungen und Blessuren, die den einen oder anderen zweitweise zu einer Pause zwangen. Es begann mit Lenny Schulze, der noch bei der Regatta in Schwerin sich das Knie bei einer Kenterung lädiert hatte, nach kurzem Krankenhausaufenthalt pausieren und sich im Training etwas zurücknehmen musste. Als nächstes knickte Jan Putzier mit seinem Knöchel bei einer Kenterung um und verbrachte dann zwei Tage auf dem Motorboot statt dem ILCA. Oska Knobel musste einen Tag seine Knie schonen, denen er den Tagen zuvor dicke blaue Flecken verpasst hatte – zum Glück erst als Flaute herrschte. Und zuletzt zwang David Buchlers Rücken ihn, einen Tag früher als geplant nach Berlin zurückzufahren.

Man kennt ja, dass der Warnemünder Herbst seine Opfer fordert, aber dieses Jahr war die Pechsträhne doch größer als sonst. Die kleinen und größeren Verletzungen können jetzt im Winter kuriert und wegtrainiert werden, damit nächstes Jahr unbeschwert in die neue Saison gestartet werden.

Trotz der Ausfälle ist die Gruppe sehr glücklich aus dem Trainingslager zurückgekehrt, da es für alle ein gelungenes letztes Mal auf dem Wasser war. Jetzt kommen die Boote erstmal ins Winterlager bis ins nächste Jahr.
----------------------------------------------------
An dieser Stelle sei einmal ein Dank an Can Bekiş für seine Berichte über die Aktiviäten 'seiner' ILCAs ausgesprochen.